capullo 
   r.h.l. dedicatus est
capullo el querer saber de más
   a destiempo el capullo quiere
   que lo dejen en paz
una paz hermosa y tierna 
   pero una paz también del no me toques
   natural que el capullo quiera
morir o brotar justo hoy
   la muerte bella una promesa
   quiere abrirse y no
que lo abran un abrirse
   a destiempo siempre a destiempo
   el capullo es una bomba
una bomba hermosa y tierna
   que no habría que tocar capullos
   son promesas que exigen paciencia
flor
no es por nada los ojos de las
   flores quedan cerrados y por
   polisémicos parpadeos pluriformes
expuestos a la lluvia lluvia es granizo
   para flores viento las despedaza
   como a nosotros el desplazarse
el desplazarse de los pétalos
   cual nieve tibia como piel y blanda como labios
   los árboles pierden los párpados
y las pupilas verdes y duras
   comienzan a crecer como ovarios
   a endulzar y pétalos
devienen recuerdo no más
   un blanco murmullo como nos
   recordamos como murmullo y
no sangramos despedazados
   como los ovarios no sangran cuando
   les desgajan sus pétalos
no es por nada sólo
   esperar que crezca la dulzura
   en ovarios de flores deshojadas 
rama
ramas se tornan leñosas cuánta sapiencia
   sapiencia es voz antigua como leño
qué es el desamparo de un crujido
   frente al amparo de un retoño
ramas retoñan nunca están solas
   sola una rama es leño nomás
sólo un crujido es un ruido
   ruido es una voz como viento
viento en ramas acopadas
   copas en troncos desramados
raíz
raigambre copia umbrosa
   árbol en espejo sinuoso
   en el suelo siempre bajo
   no siempre a la busca
   de suelo de sostén de
   alimento siempre gusano ciego
   a tientas así nos pensamos
   esquivos a la luz y nervadura fina
   finas venas y ramaje pero suave
   entrelazado como manos
De Wildern (Hanser, 2018)
   Versiones del alemán de Martina Fernández Polcuch 
   y María G. Tellechea
__________
knospe // r.h.l. dedicatus est // die knospe zu viel wissen wollen / zu unzeiten die knospe will / in ruhe gelassen werden // eine schöne sanfte ruhe aber auch / eine rühr mich nicht an ruhe / naturgemäß will die knospe // gerade jetzt sterben oder sprießen / ein schöner tod ein versprechen / sie will aufbrechen nicht // aufgebrochen werden ein aufbruch / zu unzeiten immer zu unzeiten / die knospe ist eine bombe // eine schöne sanfte bombe die nicht / angefasst werden sollte knospen / sind geduld verlangende versprechen
blüte // es geht um nichts die augen der / blüten bleiben geschlossen und durch / mehrdeutiges vielblättriges lidflattern // dem regen ausgesetzt regen ist hagel / für blüten wind reißt sie auseinander / wie uns das reisenmüssen // das reisenmüssen der blütenblätter / wie hautwarmer lippenweicher schnee / so verlieren die bäume die lider // und die harten grünen augäpfel / beginnen zu wachsen als fruchtknoten / zu süßen und blütenblätter // bleiben nur noch erinnerung / ein weißes rauschen wie wir uns / an uns als rausch erinnern und // nicht bluten auseinandergerissen / wie die fruchtknoten nicht bluten wenn / ihnen die blütenblätter entrissen werden // es geht um nichts nur / warten auf wachsen der süße / in knoten entblätterter blüten
ast // äste verholzen das ist weise / weise ist ein altes wort wie holz // was ist die einsamkeit eines knackens / gegen die zweisamkeit eines zweigs // äste verzweigen sind nie allein / allein ist ein ast nur holz // allein ist ein knacken geräusch / geräusch ist ein wort wie wind // wind in kronen aus ästen / kronen auf astreinen stämmen
wurzel // wurzelwerk schattenkopie / im grund gewundener / gegenbaum immer unter / nein immer auf der suche / nach grund nach halt nach / nahrung immer wurmblind / tastend so stellen wir uns / uns vor lichtscheu und feinnervig / fein geädert geästelt aber zart / in sich ineinander wie hände